Website für das Ingenieurbüro erstellen – so gehen Sie vor

Letztes Artikel-Update 29.11.2022 | Online Marketing, Webdesign

Sie haben sich dafür entschieden, eine Website für Ihr Ingenieurbüro zu erstellen bzw. erstellen zu lassen? (5 gute Gründe, warum das sinnvoll ist, finden Sie in meinem Blogbeitrag) Dann gibt es jetzt – neben Design und Inhalten – einige Punkte, die Sie beachten sollten.

Wie bei der Umsetzung eines Bauprojektes müssen einige grundlegende Entscheidungen getroffen werden. Bei einem Haus starten Sie auch nicht mit der Auswahl der Dachziegel, oder?
Während Baupläne und statische Berechnungen beim Bauen u.a. die Standfestigkeit garantieren, sorgt eine umfassende Planung bei Ihrer Website zum Beispiel für Rechtssicherheit und Schutz vor Hackern.

Die wichtigsten Punkte, die Sie bei der Erstellung Ihrer Website beachten sollten, habe ich im folgenden Beitrag für Sie zusammen gefasst.

1.) Auswahl des Hostings bei der Erstellung Ihrer Website

 

Der Host (auch Hoster, Hosting-Anbieter oder Provider genannt) stellt Ihnen sozusagen das Baugrundstück für Ihr Haus (Ihre Website) zur Verfügung. Dafür zahlen Sie Miete (monatliche Hosting-Gebühren).

Worauf sollten Sie bei der Auswahl des Hosts achten?

  • Unternehmenssitz in Deutschland (Rechtssicherheit)
  • Kundensupport in deutscher Sprache (einfache Kommunikation)
  • Serverstandort in Deutschland oder mindestens in einem EU-Nachbarland (Datenschutz)
  • möglichst wenige Websites auf einem Server (Ladezeit)
  • das Hostingpaket sollte mindestens ein SSL-Zertifikat enthalten (SEO)
  • der Host sollte einen Auftragsverarbeitungsvertrag anbieten (DSGVO)

Meine Empfehlung für einen sicheren und trotzdem günstigen Host: All-Inkl.

2.) Auswahl der Domain für Ihre Website

 

Die Domain ist Ihre Adresse im Internet. Also der Name Ihrer Website, über die man Sie online findet. Sie ist Teil der URL, die wiederum den kompletten Pfad meint (https://www.domain.de). Jeder Name kann im Internet nur einmal vergeben werden. Sie können vorab z.B. über checkdomain.de prüfen, ob Ihre gewünschte Domain noch verfügbar ist.

Do`s bei der Domainauswahl:

  • Wählen Sie eine möglichst kurze Domain. Kurze Begriffe sind einprägsamer, leichter zu verstehen und die Gefahr von Tippfehlern bei der Eingabe wird reduziert.
  • Wenn Ihre Domain aus mehreren Wörtern bestehen soll, können Sie zur besseren Lesbarkeit einen Bindestrich setzen.
  • Wählen Sie eine Top-Level Domain, in Deutschland also am besten “.de“. Weitere häufige und empfehlenswerte Endungen sind.com, .org oder.net.
  • Ihre Domain sollte im besten Fall Ihr Hauptkeyword (im Hinblick auf SEO) enthalten. Also z.B. www.tiefbau-schmidt.de

Dont`s bei der Domainauswahl:

  • Sie dürfen keine eingetragenen Marken für Ihre Domain verwenden, da Sie so Nutzungsrechte verletzen. 
  • Verwenden Sie keine Titel von Büchern, Filmen, Songs etc.
  • Sie dürfen keine Namen von Prominenten oder öffentlichen Personen verwenden.
  • Ihre Domain darf keine unlautere Werbung wie www.bester-statiker-hamburg.de enthalten, wenn Sie dies nicht objektiv nachweisen können.

Um eine Domain zu beanspruchen, müssen Sie diese bei Ihrem Host/ Provider registrieren. Die Preise können variieren. Viele Provider (wie z.B. All-Inkl) haben in ihren Webhosting-Paketen aber bereits eine bestimmte Anzahl an kostenfreien Domains inkludiert.

3.) Auswahl des Content Management Systems (CMS)

 

Wenn Sie eine eigene Website erstellen, müssen Sie sich neben Hoster und Domain auch für ein geeignetes Content Management System (CMS) entscheiden.

Dieses CMS ist sozusagen die Schaltzentrale Ihrer Website. Dort steuern Sie das Aussehen und geben die Inhalte ein.

Sogenannte Baukastenanbieter wie Jimdo, Ionos oder Strato bieten Webhosting und gleichzeitig fast „fertige“ Websites zum Selberbauen an. Mit ihnen soll jede:r, auch ohne Vorkenntnisse, einfach und schnell eine eigene Website erstellen können.

Doch was sind die Nachteile? Und wie sieht es dagegen z.B. bei WordPress aus?

Vorteile Baukasten:

  • intuitive Bedienung
    schnelle Erstellung
  • fertige Designvorlagen, die man nur ausfüllen muss
  • responsives Design (mobile Optimierung) ist meist in den Templates voreingestellt
  • Datensicherung und Updates werden meist durch den Anbieter übernommen

Nachteile Baukasten:

  • keine eigene Domain wählbar
  • Websites sehen alle gleich aus
  • fremde Werbung auf Ihrer Website
  • Suchmaschinenoptimierung ist schwer bis gar nicht umsetzbar
  • sehr unsicher, da Hacker die verwendeten Codes leicht knacken können
  • unnötiges Javascript und CSS machen die Website langsam
  • Sie sind an den Anbieter gebunden, wenn Sie das System wechseln wollen, müssen Sie Ihre Website komplett neu aufbauen
  • es sind kaum individuelle Einstellungen möglich

Vorteile WordPress:

  • individuelle Gestaltungsmöglichkeiten
  • keine Beschränkungen beim Erstellen von Unterseiten
  • es können beliebig viele Plug-ins installiert werden
  • das Design gehört Ihnen
  • Suchmaschinenoptimierung möglich
  • volle Kontrolle über Datenbank und Server

Nachteile WordPress:

  • Einarbeitungszeit nötig
  • Sie müssen sich selbst um die technische Aktualisierung kümmern

Letztendlich entscheiden Sie, welches System Sie bevorzugen. Für eine individuell gestaltete Website, die Sie für Markenaufbau und Kund:innengewinnung nutzen wollen, ist WordPress jedoch besser geeignet. 

4.) Plug-ins für Ihre neue Website

 

Wenn Sie sich bei der Erstellung Ihrer Website für WordPress als CMS entschieden haben, können Sie im Backend Plug-ins installieren.

Plug-ins sind kleine Zusatzprogramme, die u.a. die Funktionalitäten Ihrer Website erweitern können. Es gibt tausende (kostenlose und kostenpflichtige) Plug-ins für fast jeden Bedarf.

Doch Vorsicht: zu viele oder die falschen Plug-ins können Ihrer Website eher schaden. Sie können Ihre Website z.B. verlangsamen oder (bei Nicht-Aktualisierung) angreifbar für Hacker machen.

Überlegen Sie bei der Planung Ihrer Website, welche Plug-ins wichtig für Aussehen und Funktion sind. Sie können diese bereits bei der technischen Einrichtung installieren, bevor Sie anfangen, das Design umzusetzen.

Tipps für nützliche Plug-ins:

Real Cookie Banner

  • zur DSGVO-konformen Nutzung von Cookies auf Ihrer Website
  • rechtssicheres, individuell anpassbares Cookie Consent Banner
  • sehr intuitiv
  • kostenlose Version verfügbar

Updraft Plus

  • zur Sicherung Ihrer Website-Inhalte
  • erstellt in frei wählbaren Abständen ein Back-Up Ihrer Datenbank, Plug-ins, Theme und Uploads
  • kostenlos

Ninja Firewall

  • schützt Ihre Website vor Hackerangrifffen
  • kostenlos

WP Rocket

  • optimiert die Ladezeit Ihrer Website
  • zahlt so auf Ihre Suchmaschinenoptimierung ein
  • 47€/ Jahr

Kostenlose Alternative: Autoptimize in Verbindung mit WP Fastest Cache

 YOAST SEO

  • unterstützt Sie bei der Suchmaschinenoptimierung
  • kostenlose Version verfügbar

Alternative: Rankmath

Ewww Image Optimizer

  • optimiert bestehende und neu hochgeladenen Bilder in Ihrer Mediathek
  • kostenlos

Antispam Bee

  • wenn Sie Kommentare auf Ihrer Website zulassen (z.B. in einem Blog)
  • schützt vor Spam-Kommentaren
  • kostenlos

Broken Link Checker

  •  überprüft Ihre Website auf fehlerhafte Links (intern und extern)
  • kostenlos
  • kann die Performance beeinträchtigen, daher nur ab und zu prüfen lassen und danach wieder deaktivieren

5.) Datenschutz und Impressum Seite

 

Um Ihre Website rechtssicher zu betreiben, benötigen Sie unbedingt ein Impressum und eine Datenschutzerklärung. Für diese sollten Sie jeweils eine eigene Seite erstellen, die von jeder Unterseite Ihrer Website jederzeit anklickbar ist. Daher werden Impressum und Datenschutzerklärung fast immer im Footer einer Website hinterlegt.

Bei der Erstellung können Sie sich Unterstützung durch einen Rechtsanwalt oder Datenschutzbeauftragten holen. Oder Sie greifen z.B. auf eine Online-Plattform wie eRecht24.de zurück. Dort können Sie in wenigen Schritten Impressum und Datenschutzerklärung selbst erstellen und danach in Ihre Website einbinden (lassen).

Was muss das Impressum enthalten?

  • vollständiger Name Ihres Unternehmens inklusive Firmierung (z.B. GmbH, GbR)
  • vertretungsberechtigte Person(en)
  • Anschrift und Kontaktdaten
  • bei erfolgter Eintragung: Handelsregisternummer und Registergericht
  • wenn vorhanden: Umsatzsteueridentifikationsnummer
  • als Bauingenieur:in: Angaben zur Ingenieurkammer und den berufsrechtlichen Regelungen
  • wenn Sie Dienstleistungen für Endverbraucher:innen anbieten: Angaben zur Schlichtungsstelle inklusive Link zur Streitschlichtungsplattform

Was muss die Datenschutzerklärung enthalten?

  • allgemeine Informationen wie den Namen der/des Datenschutzbeauftragte
  • Informationen zu den Rechten Betroffener
  • Informationen zur Datenverarbeitung
  • Informationen zur Datenübertragung an Dritte oder ins Ausland
  • Informationen zur Notwendigkeit der Bereitstellung von personenbezogenen Daten

Seien Sie besonders bei Ihrer Datenschutzerklärung sehr genau (denken Sie an Cookies, Tracking, Newsletter und Social Media) und prüfen Sie diese regelmäßig auf Aktualität.

Ist Ihre Datenschutzerklärung nicht korrekt und Sie werden abgemahnt, sieht die DSGVO Bußgelder bis zu 20 Mio. EUR oder 4% Ihres Jahresumsatzes vor.

Fazit

 

Gründliche Planung ist nicht nur bei Bauprojekten, sondern auch im Webdesign essentiell. Einige Vorüberlegungen ersparen Ihnen Ärger und Probleme beim Betrieb Ihrer Website.

Beachten Sie dazu die genannten Tipps. So stellen Sie sicher, dass Ihre neue Website langfristig das beste und kostengünstigste Marketingtool für Ihr Ingenieurbüro ist.

Wenn Sie nicht selbst in die Umsetzung starten wollen – ich übernehme gern die Erstellung Ihrer Website. Schreiben Sie mir einfach.

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